Oder ugs. Der Holzwurm
Wie erkenne ich einen Holzwurm-Befall?
Am häufigsten werden zunächst die typischen Ausflugslöcher in Hölzern bemerkt. Da diesen nicht immer anzusehen ist, ob sie frisch oder bereits älter sind, ist in der Flugzeit auf lebende oder tote Käfer zu achten. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, dass die gefundenen Käfer mit dem nahen Verwandtem dem Brotkäfer verwechselt werden.
Die Larven ernähren sich hauptsächlich von den Frühholzschichten des Holzes, also den Teilen eines Jahresringes, die im Frühjahr und Sommer wachsen. Dadurch entsteht das charakteristische Fraßbild mit den lamellenartig verbleibenden Spätholzschichten.
Die Verpuppung der Larven erfolgt knapp unter der Oberfläche des Holzes. Die verbleibende dünne Holzschicht wird von dem Käfer nach der Verpuppung durchstoßen, so entsteht ein kreisrundes, 1-2 mm großes Loch. Da der Gewöhnliche Nagekäfer sehr ortstreu ist und seine neuen Eier gerne in alte Ausflugslöcher legt, kann ein Befall räumlich auf einzelne Hölzer einer Konstruktion begrenzt sein.
Der Käfer ist jedoch flugfähig, weshalb ein Befall über aktiven Zuflug erfolgen kann.
Die Käfer schlüpfen meist im Zeitraum Mai bis Juni, daher sind lebende Käfer in den Sommermonaten ein Hinweis für einen aktiven Befall. Die erwachsenen Käfer sind 2-6 mm lang und bräunlich. Sie sind nur anhand des kapuzenartigen Halsschildes von ihrem nahen Verwandten, dem Brotkäfer, zu unterscheiden. Wie von vielen Stellen empfohlen wird, können diese Käfer mit Klebefallen gefangen werden, um dem Fachmann Exemplare zur genauen Bestimmung zur Verfügung stellen zu können. Darüber hinaus können die Hölzer, die mutmaßlich befallen sind, mit Packpapier umwickelt werden. Wenn es einen aktiven Befall gibt, werden die schlüpfenden Käfer auch dieses Packpapier mit kreisrunden Ausflugslöchern durchbrechen. Dadurch können neue Ausflugslöcher eindeutig bestimmt werden. Da die Entwicklung bis zur Verpuppung 2-10 Jahre dauern kann, muss diese Kontrolle über mehrere Jahre erfolgen.
Ein weiteres Indiz kann herausrieselndes Bohrmehl sein. Dies kann durch die Fraßaktivität aus alten Ausflugslöchern rieseln oder durch mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer eingezogenen Fraßfeinde wie z.B. dem Blauen Fellkäfer verursacht werden. Dies ist jedoch wirklich nur ein Indiz, da Bohrmehl auch nach einer erfolgten Befallstilgung durch Schwingungen wie dem Begehen eines Dachstuhls auch nach Jahren noch heraus rieseln kann.
Schäden durch Nagekäfer
Im Gegensatz zum Hausbock wird durch den Nagekäfer sowohl das Splint- als auch das Kernholz geschädigt, sodass das Holz über den gesamten Querschnitt geschädigt wird. Aufgrund der geringen Größe werden zwar durch eine einzelne Larve nur geringere Mengen Holz abgebaut, jedoch befinden sich häufig mehrere Larven in einem Bauteil. Durch einen massiven Befall können selbst großdimensionierte Bauteile binnen weniger Jahre stark geschädigt werden.
Wie bekämpfe ich Nagekäfer?
Die Frage der Bekämpfung eines Befalls ist nicht pauschal zu beantworten. Grundsätzlich ist die Bekämpfung an das Gebäude anzupassen. Es gibt verschiedene Sanierungsmöglichkeiten die ihre jeweiligen Vor- und Nachteile aufweisen. So ist zum Beispiel eine biozidfreie Bekämpfung über thermische Verfahren möglich, aber nicht immer anwendbar. Daher ist durch eine Ortsbegehung festzustellen, welche Maßnahmen möglich sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist sogar ein Verzicht auf eine handwerkliche Sanierungsmaßnahme möglich, wenn zum Beispiel die klimatischen Verhältnisse dauerhaft geändert werden.
Für die Verwertung des Holzes verfügen die Larven der Nagekäfer über Endosymbioten im Mitteldarm. Diese setzen Stoffe frei, die dem Holz fehlen und ermöglichen somit die Larvenentwicklung. Diese Endosymbioten benötigen jedoch eine gewisse Holzfeuchte. Durch eine entsprechende Regulierung der Holzfeuchte ist somit ggf. keine aktive Bekämpfung erforderlich.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass der Gewöhnliche Nagekäfer oder Holzwurm in Ihren Hölzern lebt, ist es ratsam, einen Fachmann zu kontaktieren. Dieser kann die genaue Bestimmung vornehmen sowie die Maßnahmen für eine erfolgreiche Bekämpfung planen. Wir helfen Ihnen hierbei gerne weiter!
Für weitere Fragen können Sie mich gern kontaktieren.






