Porenschwamm Fruchtkörper

Porenschwamm (Antrodia spp.)

Unter dem Namen Weißer Porenschwamm werden in der Praxis mehrere Pilze zusammengefasst, da diese ähnliche Eigenschaften aufweisen und daher eine genauere Bestimmung nicht erforderlich ist. Sie sind häufig in Flachdächern und in Holzrahmenkonstruktionen vorzufinden, wenn es aufgrund unzureichender Dämmungen zu Kondensatbildung kommt.

Wie erkenne ich Porenschwamm?

Das Oberflächenmyzel und die Strangmyzele sind schneeweiß und verfärben sich im Alter cremefarben. Die Myzelstränge ähneln denen des Echten Hausschwamm, sind jedoch stets biegsam. Die Myzelstränge sind bindfaden bis stricknadeldick und enden in einer eisblumenartigen Fächerstruktur. Im Gegensatz zum Echten Hausschwamm werden keine dichten Myzelhäute gebildet, die vor dem Abtrocknen des Holzes schützen.

Die Fruchtkörper liegen als dünne Häute oder Polster auf dem Holz auf und sind umgeben von einem strahlig wegführenden Myzel. Die gut sichtbaren Poren auf der Oberfläche der Fruchtkörper waren namensgebend.

Die Porenschwämme gehören zu den Braunfäuleerregern, da sie im Holz die Zellulose abbauen. Dadurch verfärbt sich das verbleibende Holz dunkelbraun bis schwarz und es entsteht der typische Würfelbruch.

Die Porenschwämme benötigen eine höhere Holzfeuchte als der Kellerschwamm und der Echte Hausschwamm, wobei der Holzabbau bei ca. 24 % Holzfeuchte beginnt. Der optimale Holzabbau ist bei einer Holzfeuchte von 60 – 70 % festzustellen. Hierbei wird bei Kiefernsplintholz ein Masseverlust von 35 % in 15 Wochen erreicht.

Beim Abtrocknen des Nährsubstrates fallen die Porenschwämme in eine Trockenstarre, die über mehrere Jahre (bis zu 9 Jahre) andauern kann. Bei einer erneuten Befeuchtung des Holzes setzt der Holzabbau sehr schnell wieder ein.

Im Gegensatz zum Braunen Kellerschwamm sind die Porenschwämme deutlich wärmetoleranter, weshalb sie auch in Flachdächern, an sonnenbeschienenen Fassaden und im Freiland an Zäunen, Spielgeräten etc. auftreten können.

Der Erfolg der Porenschwämme ist darin zu finden, dass die bei einer hohen Holzfeuchte sehr schnell massive Schäden hervorrufen und nach einer Trockenheitsperiode wieder sehr schnell aktiv sind. Dies bedeutet, dass Holzkonstruktionen, die beispielsweise nur im Winter eine erhöhte Feuchte aufweisen ( z.B. durch Kondensatbildung oder eindringende Feuchtigkeit) zwar über die Sommermonate abtrocknen können, im Folgejahr jedoch weiter geschädigt werden. Dadurch ist binnen weniger Jahre ein Totalschaden der Konstruktion zu erwarten.

Porenschwamm Befallsbild

Wie bekämpfe ich Porenschwamm?

Wie alle holzzerstörenden Pilze benötigen die Porenschwämm eine Holzfeuchte von mindestens 24 %. Daher ist grundlegend die Ursache für die erhöhte Holzfeuchte festzustellen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Je nach Schadumfang und anschließender Nutzung sind die weiteren Maßnahmen individuell anzupassen und können von einer oberflächlichen Reinigung bis zum Austausch der Konstruktion reichen.

Da es bei der Bestimmung schnell zu Verwechselungen mit anderen Pilzen kommen kann und eine Vergesellschaftung mit anderen Pilzen sehr häufig ist, sind die Schäden durch einen Sachverständigen zu beurteilen und die Sanierungsmaßnahmen zu bestimmen.

Sanierungsplanung (Link)

Porenschwamm Schadbild
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